Ich kann mich noch zu gut an meine ersten Karjalanpiirakka – Karelische Piroggen – erinnern. Ich bin 2006 als Austauschschülerin für 10 Monate nach Finnlang gegangen und alles begann mit einem Vorbereitungswochenende in Anjalakowsi. Dort haben wir ein bisschen finnisch gelernt, sind in die Sauna gegangen und haben auch finnische Spezialitäten gegessen. Also natürlich auch Karjalanpiirakka. Und ich fand sie ganz grauenhaft. Wirklich. Das hat sich aber zum Glück ziemlich schnell geändert. Mittlerweile liebe ich Karjalanpiirakka und könnte mich nur davon ernähren, wenn ich in Finnland bin. Dort gibt es sie einfach im Supermarkt und ich esse sie dann direkt, kalt und pur. Zum Glück kann man die Karelischen Piroggen aber auch ganz einfach selber machen. Das Rezept gibt es auch schon ein bisschen länger auf dem Blog, aber ich habe es noch einmal ein bisschen überarbeitet und natürlich, wer ahnt es schon, neue Fotos gemacht.
Außerdem habe ich gesehen, dass die liebe Michaela von MAHTAVA (das ist übrigens finnisch und heißt so viel wie großartig) zur Blogparade #tastethenorth aufruft und in der ersten Woche des Events nach finnischen Rezepten fragt. Na wenn das nicht passt, dachte ich mir. Hier findest du übrigens noch mehr skandinavische Rezepte.
Bevor ich zum Rezept komme, noch zwei Hinweise: Die Piroggen halten sich im Kühlschrank ein paar Tage und können nach Belieben auch im Ofen oder in der Mikrowelle kurz wieder erwärmt werden.
Und in Finnland ist man dazu klassischerweise Ei-Butter. Klingt komisch? Jaaa, vielleicht etwas. Schmeckt aber unglaublich gut! Ansonsten werden sie aber auch ganz einfach mit Käse oder anderem Brotbelag belegt. Zum Glück habe ich noch welche eingefroren, das geht nämlich auch super.
Zutaten
Für ca. 20 Stück:
Teig
200 ml Wasser
2 Tl Salz
200 g Roggenmehl
100 g Weizenmehl
Füllung
180 g Reis (Milchreis oder Risotto-Reis)
ca. 1 Liter Milch
2 El Butter
Salz
1 Ei
Nach dem Backen
etwas Milch
1 El Butter
Ei-Butter
150 g Butter
3 hartgekochte Eier
- Als erstes wird die Füllung zubereitet: Den Reis in der Milch mit einer Prise Salz und der Butter zu ganz weichem Milchreis kochen. Dabei ständig umrühren, da der Reis sonst ganz schnell im Topf anbrennt. Tipp: Nicht gleich die ganze Milch in den Topf geben, sondern den Reis erst in ca. 750 ml zu einem Brei kochen und dann nach und nach noch Milch hinzugeben, wenn der Reis noch nicht weich genug sein sollte.
- Den fertigen Milchreis etwas abkühlen lassen und dann das rohe Ei unterrühren, dann stockt die Masse besser.
- Für den Teig: Aus dem Mehl mit Wasser und Salz einen festen Teig kneten.
- Diesen dann ausrollen und mit einem Glas Kreise ausstechen. Diese Kreise dann mit dem Nudelholz zu in eine ovale Form rollen.
- Jetzt jeweils ca. 1 EL Milchreis auf den Teigstücken verteilt, so dass sie fast bis zum Rand bedeckt sind. Die Piroggen dann am Rand zufalten – dafür muss ca. 1 cm des Teiges nach innen gefaltet werden, so dass ein gewellter Rand entsteht und der Milchreis beim Backen nicht auslaufen kann. (Siehe Fotos, den Rand dann noch etwas umklappen, sieht man nicht so gut auf den Fertigungsfotos)
- Die Piroggen bei 250 °C im vorgeheiztem Ofen bei Ober-/Unterhitze ungefähr 15 Minuten backen bis sie goldbraun sind.
- Etwas Milch und Butter in einen Topf geben und erwärmen. Die Piroggen nach dem Backen eintauen und auf Backpapier etwas abkühlen lassen.
- Für die Ei-Butter drei Eier hart kochen, diese dann pellen und in kleine Stücken schneiden. Mit der weichen Butter vermischen und nach Geschmack salzen.
Für dieses Pinterest:
In diesem Sinne: hyvää ruokahalua – guten Appetit!

blendende kochidee. danke.
Super Rezept, auf jeden Fall authentisch, denn genau so macht man sie in Finnland! 😊 Ich bin ja auch großer Fan von Karelischen Piroggen, was meine Bekannten, Arbeitskollegen und Freunde hier in Deutschland, denen ich die piirakat vorgesetzt habe, nicht immer nachvollziehen können. Einige fanden sie sogar trocken und geschmacklos, weshalb ich immer dazu sage, dass man sie ein wenig aufwärmen und dann mit Eibutter bestreichen sollte. Mit etwas salzige Butter, Käse oder Wurst drauf schmecken sie mir am besten. Die salzige Butter finde ich auf jeden Fall wichtig, sonst wäre es wie Pizze ohne Käse zu essen 😁
Haha ja, ich konnte auch noch nicht alle begeistern, aber tatsächlich viele 😊 bei mir gibt’s die nämlich immer zum Osterbrunch :)
Super aussehen tut es ja aber richtig lecker so ganz irgendein Gewürz außer Salz, oder habe ich etwas übersehen, kann ich mir das nicht wirklich vorstellen.
Grüße,
Jesse-Gabriel
Ja wirklich nur Salz :) und ja, sie schmecken auch nur mit Salz als Gewürz :)
Danke fürs Antworten, na dann glaube ich es und werde es mal nach machen.
Grüße,
Jesse-Gabriel